Harry Potter

Harry Potter


Ich liebe Harry Potter. Das ist die eine Buchreihe, die mich schon mein ganzes Leben lang begleitet. Wirklich. Ich weiß nicht mehr, wann ich den ersten Teil das erste Mal gelesen habe. Ich weiß aber, dass der dritte Teil der erste war, den ich im Kino gesehen habe und da war ich 9. Und durfte eigentlich noch gar nicht, aber meine Tante hat mich und meine Cousine mitgenommen, deswegen war das okay. Ich hatte danach Angst vor Dementoren. Aber ich hatte auch nach dem zweiten Teil Angst, auf Klo zu gehen, weil da ein Basilisk drinsitzen könnte. Heute weiß ich, dass das gar nicht geht. Aber trotzdem mag ich den zweiten Teil am wenigsten irgendwie …
Inzwischen habe ich alle Filme schon so oft gesehen, dass ich mitsprechen kann. Die Bücher kenne ich so gut, dass ich nach dieser einen bestimmten Stelle keine zwei Minuten suchen muss. Ganz egal, welche Stelle. Deswegen wird das hier jetzt ziemlich sentimental. Wahrscheinlich. Ich vermute es, weil mit Harry Potter bei mir so viele Gefühle verbunden sind.
Und ich versuche, mich chronologisch voran zu hangeln und ein Buch/Film nach dem anderen zu bearbeiten.

Harry Potter und der Stein der Weisen


Hier fängt alles an. Wir lernen den kleinen Harry kennen, der in einer Familie lebt, die zwar irgendwie seine ist, in der er aber keine Liebe erfährt. Und das bei einem Jungen, der aufgrund der Liebe seiner Mutter so mächtig ist, dass er Lord Voldemort besiegen konnte. Wenn man darüber nachdenkt, ist das ziemlich traurig. Manchmal frage ich mich auch, wie aus Harry bei so einem Leben so ein Mensch werden konnte. Harry lässt auf Dudleys Geburtstag die Schlange frei, die später Lord Voldemorts Schlange Nagini wird – habt ihr das gewusst? Ich auch lange Zeit nicht. Da denkt man ja auch nicht dran. Und dann kommen die Briefe, Harry wird nach Hogwarts eingeladen und endlich kann er der schrecklichen Familie Dursley entfliehen. Auf dem Bahnhof trifft er auch schon die Familie, die später seine richtige werden soll: die Weasleys. Ich mag die Weasleys. Jeden Einzelnen von ihnen. Sie sind einfach toll.
Fangen wir mal mit Arthur an, einem Mann, den nichts mehr interessiert, als das Leben von Muggeln. Arthur trifft Harry erst einmal noch gar nicht, das kommt erst im zweiten Teil. Aber Arthur ist toll. Ein verrückter, aber liebender Vater, der ganz alleine für seine Familie sorgt. Dann Molly, die sorgende Mutter, die immer nur eine Tochter haben wollte – und jetzt außer ihr noch 6 Söhne hat. Molly, die es schafft, trotz knapper finanzieller Mittel ihre Familie zu versorgen. Molly ist der Mittelpunkt der Familie. Und eine unglaublich starke Frau, das merkt man vor allem in der finalen Schlacht in Hogwarts. Dann Bill, der Älteste. Er arbeitet für Gringotts, wird im sechsten Teil von einem Werwolf angegriffen und schwer verletzt, aber kann trotzdem seine Liebe Fleur heiraten. Bill ist so … ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll. Er lebt mit diesen schrecklichen Narben und ist trotzdem so glücklich. Er hat ja schließlich auch Fleur, welcher Mann wäre denn da nicht glücklich? Der zweitälteste Sohn ist Charlie, von dem man am wenigsten mitbekommt. Er wird im ersten Teil schon erwähnt, als er Norbert rettet und dann im vierten Teil, als er die Drachen nach Hogwarts bringt. Charlie ist Hagrid sehr ähnlich, er lebt gerne für sich und mit seinen Drachen. Ich glaube, mir würde Charlie gut gefallen, wenn ich ihn nhäher kennenlernen könnte. Ja, ich mag Drachen. Die sind ziemlich cool. Als nächstes kommt Percy, der einzige Sohn, der seiner Familie ganz offen in den Rücken fällt. Was habe ich Percy gehasst, als er sich so mit seiner Familie zerstritten hat. Wie kann er nur? Er hat mit Abstand die beste Familie, die man sich wünsche kann! Aber Percy war immer schon etwas anders. Im ersten Teil schon, als er Vertrauensschüler war, war er irgendwie nicht so locker, wie der Rest seiner Familie. Und vor allem nicht so locker wie Fred und George. Meine absoluten Lieblings-Weasleys. Ich liebe Fred und George.
Als Fred starb, habe ich Rotz und Wasser geheult und das Buch wütend weggeworfen. Natürlich nur, um es gleich darauf wieder zu nehmen und weiterzulesen – und von Lupins und Tonks Toden zu erfahren! Der letzte Teil war sehr hart zu lesen. Und die Tatsache, dass Fred und George jetzt für immer getrennt sind und es keine Fred und George mehr gibt, sondern nur noch George alleine, habe ich immer noch nicht ganz verarbeitet. Das ist ein wunder Punkt, der mich auch heute noch zum Weinen bringt. Ich mochte die beiden einfach so sehr. Ihre Witze, auch wenn die Zeiten noch so düster waren. Gut, Nase putzen und weiter. Ron. Den Weasley, den man wohl am besten kennenlernt. Der Bruder, der immer irgendwie hinten anstand – gebrauchte Umhänge, Bücher, Zauberstäbe. Molly war erst dann richtig stolz auf ihn, als er auch Vertrauensschüler wurde. „Wie jeder in der Familie“ - bis auf Fred und George. Die Jüngste im Bunde ist Ginny. Wie muss es wohl sein, mit 6 Brüdern aufzuwachsen – vor allem, wenn zwei davon Fred und Geroge sind? Es hat sie auf jeden Fall zu einer starken, jungen Frau gemacht, die keine Gefahren scheut. Irgendwie gehört außer den Mitgliedern der Weasleys auch der Fuchsbau dazu. Dieses große, schiefe Haus, immer wieder angebaut, wenn noch ein Kind zur Welt kam. Es spiegelt das wieder, was die Familie Weasley ist: ein chaotischer, aber liebenswerter Haufen von Leuten, die es irgendwie immer schaffen, über die Runden zu kommen. Und dann zerstören ihn die Todesser einfach!
Aber gut, weiter zur Geschichte. Durch die Wand und in den Zug und schon ist Harry auf dem Weg nach Hogwarts. Noch im Zug lernt er Hermine kennen, irgendwie auch Neville und weiß sicher nicht, wie wichtig die beiden noch werden. Neville, der auch der Auserwählte hätte sein können. Und Hermine, die ihm immer wieder den Arsch rettet. Um Charly Bradburry (SPN) zu zitieren: „Hermine ist der eigentliche Held.“ Oder zumindest Co-Held. In Hogwarts wartet diese unglaubliche Welt auf Harry, die Menschen jeden Alters fasziniert. Er lernt zu zaubern, mischt Zaubertränke – beim unglaublichen Proffessor Snape – und lernt, einen Besen zu fliegen. Zack ist er der jüngste Sucher seit 100 Jahren und ganz Hogwarts ist zwigespalten: Die einen lieben ihn, die anderen hassen ihn. Oder beneiden ihn zumindest. Harry kommt sehr nach seinem Vater, James, der auch Sucher war. Wobei ihm der Witz fehlt. Naja, Witz. James fand sich unglaublich lustig, auf andere hat er arrogant gewirkt. Und cool. Ich hätte gerne ein Buch – oder mehrere – über die Jugend von James, Lily, Sirius und Remus. Nun gut, Wurmschwanz wäre dann wohl auch dabei, leider. Aber er gehört eben dazu. Oh, und über die gemeinsame Kindheit von Lily und Severus. Und wie sehr Severus unter James gelitten hat. Vielleicht etwas, das zwischendurch die Perspektiven wechselt? Mal James' und mal Severus' Perspektive. Lilys wäre auch toll. Oder Sirius'. Und Remus'. Jeder sollte mal zu Wort kommen. Außer Wurmschwanz, der hat es nicht verdient.
Es muss wohl schwer für Harry sein, ständig gesagt zu bekommen, wie sehr er seinen Eltern ähnelt, an die er keinerlei Erinnerungen hat. Die  Augen der Mutter, das Aussehen des Vaters – aber die Intelligenz von beiden ist irgendwie auf der Strecke geblieben. Aber dafür hat er ja Hermine. Und schon im ersten Band kommt es zu einem Aufeinandertreffen mit dem berühmt-berüchtigten Lord Voldemort, der in Proffessor Quirrels Hinterkopf steckt. Und gleich schon bekommt er seine Chance auf Unsterblichkeit genommen, in dem der Stein der Weisen zerstört wird. Gut gemacht, Harry!
Nach diesem Aufeinandertreffen, das für einen Elfjährigen sicher schwer zu verdauen war – immerhin hat er seinen Lehrer getötet – geht es mit gerade gewonnenem Hauspokal wieder zurück in die reale Welt und zu den Dursleys. Meh. Das will doch nun wirlich keiner.


Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Die Dursleys sind so grässlich, dass sie Harry einfach einsperren, inklusive Gitter vor dem Fenster.
Aber es wäre nicht Harry Potter, wenn nicht Ron, Fred und George im fliegenden Auto auftauchen und ihn retten würden. Wie passend, dass die Weasleys so etwas haben – immerhin verpassen Ron und Harry ja dank Dobby auch den Zug und müssen irgendwie nach Hogwarts kommen. Dobby ist toll. Er ist zwar darauf abgerichtet, immer das Beste für seinen Meister zu machen und ihm zu gehorchen, aber er rebelliert und geht einfach so zu Harry, um ihn zu warnen. Dobby muss man einfach gerne haben. Und schon sind wir im Fuchsbau und lernen endlich Arthur Weasley kennen. Nach einem Abstecher in die Winkelgasse geht es dann, wie erwähnt, mit dem Zug nach Hogwarts, wo ein neuer Lehrer in „Verteidigung gegen die dunklen Künste“ und eine neue Bedrohung warten. Die arme Ginny bekommt von Lucius Malfoy Tom Riddles Tagebuch untergeschoben und Voldemort ergreift von ihr Besitz. Ganz schön hart für eine Elfjährige. Und dabei ist sie in dem Film noch so klein und süß und unschuldig. Aber Harry eilt ihr ja zu Hilfe – nachdem Hermine, obwohl sie versteinert wurde, das Rätsel gelöst hat. Und Ron hat Harry auf dem Weg dorthin auch begleitet.
Bei den Spinnen im Wald stand er ganz dich hinter Harry – nicht unterstützend, mehr versteckend. Das kann ich gut verstehen, ich hätte vor Aragog und seinen Kindern auch mächtig Angst. Auch jetzt noch, wo ich 21 bin. Aber eine Riesenspinne? Hallo?
Und Ron stellt sich seiner Angst, wie es ein echter Weasley nun einmal tut und immerhin kommt ja auch das Auto zu Hilfe. Super-Auto!
Ist euch eigentlich aufgefallen, dass in jedem Teil Hary, Ron und Hermine zeitweise nicht miteinander sprechen? Und meistens geschieht es wegen einem Streit. Im ersten Teil zwar nicht, da streiten sie sich, noch bevor sie Freunde sind. Und Ron ist ganz schön fies zu Hermine. Er hat Fred und George als Brüder, da sollte er wissen, wie schrecklich es ist, gehänselt zu werden! Im Zweiten sind Harry und Ron dann lange auf sich gestellt, als Hermine vom Basilisken versteinert wird. Ich komme dann pro Teil darauf zu sprechen, was die drei trennt. Und immer finden sie aber wieder zusammen, das ist doch wunderbar. Freundschaft lässt sich nicht so einfach zerstören und sie wächst an Streitigkeiten, anstatt zu zerbrechen. Wie poetisch.

Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Der Basilisk ist besiegt und Harry zieht wieder bei den Dursleys ein, wo gegen Ende der Sommerferien die schreckliche Tante Magda zu Besuch kommt. Ich liebe es, wie Harry sie aufbläst und in die Luft steigen lässt. Und wie sich der Zaubereiminister rausredet, dass das ja gar nicht schlimm sei und Harry nicht bestraft werden würde wegen so einer Kleinigkeit. Dabei hat es ganz andere Gründe: Alle denken, Sirius Black habe es auf Harry abgesehen.
Schließlich hat er ja angeblich Harrys Eltern und Peter Pettigrew auf dem Gewissen – angeblich. Passend hierzu kommt Remus Lupin als neuer Lehrer nach Hogwarts und Harry bekommt die Karte des Rumtreibers, das Vermächtnis seines Vaters und seiner Freunde. Im Verlaufe des Bandes lernt Harry die scheinbare Wahrheit kennen. Es stimmt, Sirius ist sein Pate. Aber er hätte niemals seinen besten Freund verraten. Der Freund, bei dem er untergekommen ist, als er von seiner schrecklichen Familie abgeauen ist und dessen Eltern ihn aufgenommen haben wie einen zweiten Sohn. Sirius hat ähnliches erlebt wie Harry – nur dass tatsächlich seine Eltern es waren, die ihn das haben durchleben lassen – und die Potters haben ihn aufgenommen, wie die Weasleys Harry in ihrer Mitte begrüßt haben. Und nur, weil Wurmschwanz so ein feiger Idiot ist, weiß niemand die Wahrheit. Nur wegen ihm saß Sirius 12 Jahre in Askaban, anstatt Harry ein Patenonkel zu sein und ihn aufzuziehen. Sirius und Remus nehmen Harry auf und sind für ihn die neuen Eltern. Das wäre doch mal etwas gewesen. Harry wäre sehr gut in der Schule geworden, dank Remus, und hätte alle Mädchen abbekommen, dank Sirius. Und er hätte Spaß zu Hause gehabt, wäre gerne dorthin zurückgekehrt. Stattdessen musste er ja bei den Dursleys landen, die ihn nicht haben wollten. Und Harry hätte Ron viel früher kennengelernt, sie wären zusammen aufgewachsen. Von Beginn an wäre Harry von Menschen umgeben gewesen, die ihn lieben und sich um ihn sorgen. Aber nein, blöder Wurmschwanz macht alles zunichte.

Und auch jetzt scheitert es nur an ihm. Er nutzt die erstbeste Gelegenheit, um zu fliehen. Als Sirius für Remus das ist, was er immer für ihn war – ein Freund, auch wenn Remus zum Werwolf wurde, ist Wurmschwanz das, was er immer war: Eine verlogene, feige Ratte. Ich finde es sehr passend, dass er eine Ratte ist. Ekliges Vieh. James dagegen ist ein stolzer Hirsch und Sirius ein Hund. Die Tiere passen so unglaublich gut zu ihren Persönlichkeiten!
Dank Hermine wendet sich – mal wieder – doch noch alles zum Guten. Weil sie den Zeitumkehrer besitzt (ich würde alles dafür tun, auch einen zu haben), können Seidenschnabel und Sirius gerettet werden. Zwar sind sie jetzt auf der Flucht, aber nicht tot. Das ist immer noch besser.
Und Dumbledore hat natürlich alles geplant. Der Fädenzieher im Hintergrund. Ich bin bei Dumbledore sehr zwigespalten. Einerseits kümmert er sich um Harry und ist ihm ein guter Lehrer, andererseits hat er von Anfang an Harrys Tod geplant, was ihn in ein ganz anderes Licht rückt. Sehr verzwickt dieser Fall. Vermutlich werde ich an anderer Stelle darauf zurückkommen.
Die Sache mit dem Aufspalten der drei, stimmt ja. In dem Teil sind es Ron und Hermine, die sich streiten, weil Krummbein - zu Recht! - Krätze töten wollte. Und wie immer hatte Hermine am Ende Recht. So vorhersehbar ...

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