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| Hungerspiele? Nicht bei uns! |
Vorher kommt noch eine Bestandsaufnahme, auf welchem Stand wir uns bewegen.
- Ich: Bücher zweimal gelesen, die Filme 2-5mal gesehen
- Besche: "Ich glaube ich habe den ersten gesehen."
- Matze: Alle Filme gesehen, wahrscheinlich 1-2mal
- Ani: Alle Filme einmal gesehen
- Mary: Noch keinen Film gesehen
- Beni: Den ersten und den ersten vom dritten gesehen - den zweiten noch nicht
- Leo: alle Bücher einmal gelesen, Teil 1 3mal, Teil 2 2mal und Teil 3 1mal gesehen
Na das ist doch mal was, dann können wir ja starten :)
10:00 Wir wollten uns ab 10 treffen, natürlich ist noch keiner da :-) Das ist aber kein Problem, hier läuft gute Musik, alles ist vorbereitet und ich schaue noch einmal in meine Karteikarten (am Montag ist Klausur) rein. Die werden schon noch auftauchen.
11:00 Inzwischen sind wir zu dritt. Matze hat noch Knabberzeug und Süßkram vorbei gebracht und verschwindet gleich wieder. Und eben hat es geklingelt, da scheinen noch mehr zu kommen.
12:00 Katniss verabschiedet sich gerade von ihrer Familie. Wir sitzen alle gebannt vor dem Fernseher und lassen uns Brot schmecken - thematisch passend eben ;-)
Okay, erster Patzer: Beim Schreiben bin ich irgendwie auf die Fernbedienung gekommen und habe mitten in der emotionalen Verabschiedung zwischen Katniss und Gale den Bildschirm schwarz werden lassen. Tut mir leid :D Aber jetzt geht es ja schon weiter!
13:00 Alle sind noch wach, teilweise in Decken gemummelt (ich habe extra die Heizung an!) und schauen Katniss zu, wie sie vor fliegenden Feuerbällen und explodierenden Bäumen flüchtet. Die Cupcakes wurden inzwischen schon probiert und für gut befunden,Tee und heiße Schokolade sind der Renner.
14:00 Der Abspann vom ersten Teil läuft gerade noch, ich musste der wackeren Crew meine bisherigen Posts vorlesen. Stimmen aus dem Publikum?
Gut, dafür dass es Fantasy ist.
Auch beim vierten Mal noch gut!
Der erste Teil ist mein zweitliebster Teil (bis jetzt). Mein Lieblingsteil ist der Zweite.
Man kann sich auch enthalten, oder?15:00 Katniss und Gale schmieden mehr oder weniger Pläne abzuhauen, aber er ist pissig. Gott, stell dich nicht so an. Wir haben eine kurze Pause eingelegt, Kaffee und Tee getrunken und teilweise die Sitzplätze gewechselt. Oder zumindest mal die Positionen. Marys Magen möchte sich gerne mit uns unterhalten, aber leider verstehen wir ihn nicht so ganz.
16:00 Wir haben tatsächlich eine ganze Stunde geschafft, dann ist Nana reingeschneit und weil sie so laut und lebendig und so, dass wir erst einmal Pause machen mussten. Und Essen bestellen mussten. Und Kinderpunsch kochen mussten. Jetzt schauen wir weiter.
17:00 "Tick Tack das ist eine Uhr." Die Stelle kam gerade. Und das passt ja auch hierzu, jede Stunde kommt etwas Neues. Nur will uns hier niemand umbringen. Zum Glück. Mary hat uns verlassen, sie muss noch etwas für die Schule machen. Dafür ist Matze dazugekommen, er ist fertig mit den Schulsachen für heute. Gegessen haben wir gerade auch. Pizza mit Schninken und Parmasenkäse ;-) Zumindest stand es so auf dem Flyer. Und jetzt steuern wir auf das große Finale des zweiten Films zu.
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| Ein Teil der Marathon-Crew |
Stimmen aus dem Publikum:
Oh Gott, das mit dem Reh ist ja wie bei Twilight!
Nana ist total stark, aber nur wenn sie betrunken ist. Deswegen kann Hamish Katniss auch einfach hochnehmen und wegtragen. Und die Gallier haben auch nie Zaubertrank sondern Schnaps getrunken.
Matze: "Mein Hintern schläft ein."
Ist da jemand wichtiges drin, in dem Saag? - Ja, Sprengstoff.19:00 Inzwischen sind wir alle wieder wach. Die Autoaufteilung für die Fahrt ins Kino ist auch schon so gut wie geklärt. Jetzt fehlt nur noch Peetas Befreiung, dann geht los zum epischen Finale. Aber zunächst führt Katniss noch ein äußerst wichtiges Gespräch mit Snow, über den wir im Kino wohl noch so einiges mehr erfahren werden.
Im Anschluss an unseren Marathon kam dann
noch der Kinobesuch des letzten Teils. Das ist auch erst einmal der einzige
Teil, über den ich hier ausführlich schreiben möchte.
Seit ich die Bücher gelesen habe, ist
schon wieder einige Zeit vergangen (das war im Frühjahr), aber ich wusste noch
gut, was geschehen würde. Von daher war ich etwas überrascht, als Katniss auf
einmal in einem Hovercraft saß und an die Front flog, wo sie unbeschadet und
unentdeckt ankam. Als der „Star-Trupp“ auch genau an der Front erst gebildet
wurde und überraschend Cressida und Co. auf der Matte standen. Ja, ich hätte
mich darüber gefreut, Katniss und Johanna bei ihrer Ausbildung und der
abschließenden Prüfung zuzusehen. Ja, ich hätte mich gefreut, wenn Joanna die
Rolle zugekommen wäre, die sie in den Büchern hatte – Katniss‘ neue beste
Freundin in 13. Natürlich kann man nicht immer jedes Detail in so eine
Verfilmung einbringen. Aber das wäre doch irgendwie schön gewesen. Ich nehme
das aber gar niemandem übel, denn für die Geschichte an sich war das nicht so
bedeutend. Es war einfach nur schön zu lesen, dass Katniss eine Freundin
findet.Dafür sind alle etwas überraschend zu Soldaten geworden und haben auf einmal den „Star Trupp“ gebildet, der nur brav hinter den anderen Truppen her maschiert und ein paar schöne Aufnahmen an 13 sendet.
Der Vormarsch ins Capitol war dann wie zu erwarten actionreich und aufregend, auch wenn ich im Auto auf der Heimfahrt das Wort „langatmig“ gehört habe. Das fand ich jetzt gar nicht. Natürlich ist nicht dauernd wieder etwas passiert, aber es ist doch etwas passiert. Einzig zwischen Entdeckung und tatsächlichem Auftauchen der Mutationen lag ein ganzes Stück „nichts“, in dem sie nur gelaufen sind. Das hätte fast Entwarnung bedeuten können, aber das Wort existiert in Panem glaube ich nicht.
Den Kampf mit den Mutationen dann fand ich persönlich überhaupt nicht gut. Das lag aber gar nicht mal an der Umsetzung, sondern an die Folgen des Zusammenstoßes. Erst starb Jackson, dann Homes, dann wurde Castor getötet und schließlich hat Katniss das Holo zur Explosion gebracht und zu Finnick geworfen, der von den Mutationen gerade ins steigende Wasser gezogen wurde. Da war alles vorbei bei mir. Ich habe schon ein paar Tränchen bei Finnicks und Annies Hochzeit vergossen, dann als er glücklich von ihr erzählt hat, als Katniss sich von Prim mehr oder weniger verabschiedet hat sowieso. Und als Gale seine Bombentaktik vorgeschlagen hat Ich wusste ja, wer hier wen nie wieder sehen wird und warum.
Finnick war für mich einer der
erstaunlichsten Charaktere. Er hat schlimmes durchgemacht, mit gerade einmal 14
Jahren hat er die 64. Hungerspiele gewonnen, dann seine geliebte Annie an sie
verloren und wurde von Snow regelrecht verkauft, wie er es selbst gesagt hat. Snow
hat Finnicks Körper verkauft. Doch Finnick war schlau und hat sich nicht in
Geld oder materiellen Kostbarkeiten bezahlen lassen, sondern in Geheimnissen
und konnte so später all diese gegen das Capitol ausspielen. Finnick hat nach außen hin immer sehr extrovertiert gewirkt,
er hat wahrscheinlich so mancher Frau den Kopf verdreht, aber er selbst hatte
immer nur Augen für Annie, die schwer traumatisiert in Distrikt 4 gelebt hat
und um die er sich rührend gekümmert hat. Die beiden waren gerade wieder vereint,
ihr ging es von Tag zu Tag besser, sie haben sogar geheiratet und ein Kind
erwartet (das war dann der Moment, der das Fass zum Überlaufen hat bringen
lassen) und dennoch war ihr Glück nicht von langer Dauer. Nur nach wenigen
Tagen zog Finnick in einen Krieg gegen den, der all das Leid zu verursachen
hatte. Er zog in einen Krieg, aus dem er nie wieder zurückkehren würde.
Der Krieg ist erbarmungslos. Und zwar auf
beiden Seiten. Man kann eigentlich niemandem so recht vertrauen, weil man nie
weiß, wer wirklich alle seine Karten offenlegt und wer immer die Wahrheit sagt.
Das sieht man auch an der Geschichte von Prim. Katniss hat Coin und den
Rebellen aus 13 vertraut, genauso wie Gale es tat, als er seine doppelten
Bomben vorschlug. Und Gales Idee war es schließlich, die jede Menge Kinder aus
dem Capitol und Sanitäter von den Rebellen tötete. Unter ihnen auch Prim, noch
so jung, aber schon so mutig und unerschrocken. Der Krieg macht vor keinem
Halt. Nicht vor denen, die wirklich Schlimmes getan haben und auch nicht vor
denen, die nie auf die Idee kommen würden, Böses zu tun.
Und am Ende zeigt sich noch etwas sehr
wichtiges: Wenn du deinen Feind lange bekämpfst, beginnst du immer mehr zu
denken wie er und das ist nicht gut. Bei Coin sieht man das ausgesprochen gut,
als sie eine neue Version der Hungerspiele mit Kindern aus dem Capitol
vorschlägt. Coin ist nicht viel besser als Snow, sie zeigt es nur nicht so
offen. Ihr geschah es recht, dass Katniss ihren Pfeil nicht auf Snow, sondern
auf Coin geschossen hat. Coin wollte damit bewirken, dass alles wieder von
vorne beginnt. Die Hungerspiele wurden ins Leben gerufen, um sich an den
rebellierenden Bürgern der Distrikte zu rächen. Noch Generationen, die mit den
ursprünglichen Geschehnissen überhaupt nichts zu tun hatten, sollten für die
Verbrechen ihrer Vorfahren zahlen. Und dann schlägt Coin genau das vor: Als
Strafe für die Taten der Eltern und Großeltern sollen die Kinder des Capitols
in die Spiele geschickt werden. Kinder, deren Eltern damit ursprünglich genauso
wenig zu tun hatten wie die Rebellen selbst. Die es nur beigebracht bekommen
haben, dass man sich auf die Hungerspiele freut, mitfiebert, mitjubelt und
mittrauert. Sinn? Nicht vorhanden.
Dazu fällt mir etwas aus Doctor Who ein: Wenn
man sich einfach mal in Ruhe hinsetzen und sachlich über alles reden würden,
wäre ein Krieg gar nicht nötig. Wenn man Worte statt Waffen nutzen würde, gäbe
es viel weniger Leid. Aber nein, erst wird gehandelt, dann gedacht. Das fehlt
hier eigentlich komplett. Es wird viel geredet im Vorfeld, aber immer nur in
den Lagern. Das liegt an Snow und Coin. Beide sind sehr starke
Persönlichkeiten, die einfach mit niemandem reden möchten. Sie sind so
überzeugt, dass ihr Handeln – und zwar nur ihr Handeln – da einzig Richtige ist,
dass sie keine Alternativmeinungen zulassen. Aber ist es nicht diese
Engstirnigkeit, dieser Egoismus, diese Überzeugung von den eigenen Handlungen,
die für jeden Tod verantwortlich sind? Wenn beide mal von ihrem hohen Ross abgestiegen
wären und miteinander diskutiert hätten – ohne Gift, ganz sachlich – wäre das
vielleicht alles nie so gekommen.
Und wenn Snow den ersten Aufstand richtig
interpretiert und attribuiert hätte. Er nahm puren Ungehorsam und Böswilligkeit
als Ursache an, aber das stimmt nicht. Viel mehr war auch hier der Grund ganz
nah: er selbst. Er hat die Distrikte und die Bewohner der Distrikte wie Dreck
behandelt, während im Capitol alle Menschen in Prunk leben. Da ist es doch
klar, dass es irgendwann zu Aufständen kommt!
Irgendwie sind die beiden selbst an ihrem
Tod Schuld und irgendwie habe ich gerade ganz schön viel geschrieben. Und das,
wo ich doch eigentlich lernen sollte. Huups.


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