Jurassic Park

Jurassic Park begleitet mich schon ungefähr mein ganzes Leben, noch länger als Harry Potter. Der erste Film kam 1993 in die Kinos, da war ich noch nicht mal geboren, habe ihn also auch noch nicht gesehen :D. Ich habe ein paar Jahre gewartet und dann die Filme aber immer und immer wieder gesehen. Angst vor Dinos, die vor meinem Fenster auftauchen, inklusive.
Jetzt am Wochenende habe ich endlich den langersehnten Film "Jurassic World" gesehen und bin genauso begeistert wie beim ersten Film.
Ich will mich dem Film zuerst widmen, ab und an auch mal Verknüpfungen zu den ersten Filmen ziehen und auf ein paar Aspekte eingehen, die ich als sehr wichtig empfinde.

Der Mensch spielt (mal wieder) Gott

Gott erschafft Dinosaurier. Gott tötet Dinosaurier. Gott erschafft Adam. Adam tötet Gott. Adam erschafft Dinosaurier. Dinosaurier frisst Adam.
Kommt euch das bekannt vor? Das ist aus dem ersten Teil und spiegelt so ungefähr das wieder, was in ALLEN VIER Filmen passiert.
Man könnte das jetzt als "wenig kreativ" bezeichnen oder als Anzeichen, dass ja ein Film reichen würde. So sehe ich es nicht. Ich sehe es als kleinen Wink  mit dem Zaunpfahl, dass der Mensch mal endlich die Augen aufmachen soll. Alle Menschen. Denn die Menschen lernen einfach nicht und das ist eine gute Darstellung, wie es tatsächlich ist. Der Mensch ist nicht sonderlich lernfähig. Er macht immer wieder dieselben Fehler, ohne es zu merken.
Auch jetzt. Um immer größere, beeindruckendere, spektakulärere Dinosaurier zu schaffen, wird ordentlich mit Genen gespielt, alle möglichen Arten werden gekreuzt und vermischt, auch wenn das so von der Natur nie geplant gewesen war. Darwin ist egal, das Labor macht die neuen Regeln. Und mit welchem Resultat? Der Indominus Rex wird zur gefährlichsten Bestie aller Zeiten - abgesehen von seinem Erschaffer. Indem der Mensch derart in die Natur eingreift, bringt er sich am Ende selbst um. Mal wieder.
Ich bin auch der Überzeugung, dass es gar nicht die Schuld von Indominus Rex war, dass sie alle getötet hat. Das arme, missverstandene Tier wurde ja genetisch so hingemischt, dass sie gerne tötet. Und wer kann schon was gegen seine Gene tun? Demnach ist es eigentlich die Schuld von Masrani und seinem Laborteam. Wer nach immer besseren Entwicklungen und immer größeren Ergebnissen strebt, wird irgendwann merken, dass seine "Erschaffung", hier also der Indominus, größer und eventuell auch intelligenter ist, als man selbst. Denn was passiert denn? Weil sie sie nicht einschätzen können und keine Ahnung haben, was im Labor da genau zusammengemischt wurde, kann sich Indominus (Darf ich sie Indo nennen? Das finde ich süß.) vor Claire und ihren Kameras/ Wärmedetektoren verstecken. Ausgetrickst eben. Vorher mal noch so getan, als sei sie ausgebrochen und dann mal schön versteckt. Indo ist schon wahnsinnig schlau - gewesen.
Zeitgleich hat Owen einen anderen Weg gezeigt. Seit der Geburt hat er mit seinen Raptoren (Die haben sogar Namen! So cool! Endlich sieht jemand, was in ihnen steckt!) gearbeitet, sie sind richtig auf ihn geprägt und sehen ihn als ihr Alpha an. So cool! Er zeigt, dass man, wenn man sich auf die Tiere einlässt und beginnt, auf sie zu hören - nicht von vorneherein andersrum! - eine Verbindung zu ihnen schaffen kann, die auf Vertrauen beruht und durch die die Tiere auch vom Menschen Befehle annehmen können. Eine Beziehung, die Vertrauen als Basis hat, ist auch weitaus stabiler als eine, die auf Misstrauen aufbaut. Das sieht man ganz besonders, als Blue Indo den Rücken kehrt und zu Owen zurückkehrt.

Damsel in Distress?

Claire ist am Anfang den Dinos gegenüber noch sehr distanziert. Sie leitet den Park wie eine echte Geschäftsfrau, die Dinos sind in ihren Augen nur Attraktionen und keine Lebewesen. Ich glaube, der Wendepunkt tritt ein, als  sie die ganzen abgeschlachteten Dinosaurier sieht und den noch Leidenden fasziniert und mitleidig streichelt. Wer kann denn bitte Dinos nicht verfallen?
Owen macht sich auch mehr oder weniger über sie lustig, dass sie doch in den Schuhen niemals auf Dinojagd gehen kann!
Tja, und Claire hat es ihm gezeigt! Statt sich retten zu lassen, hat sie die Sache selbst in die Hand genommen, den T-Rex am Ende befreit und "zur Hilfe" geholt und sogar Owen vor einem angriffslustigen Flugsaurier gerettet - inklusive Kuss! Wo ja sonst die Gerettete ihren Helden in ihre Arme zieht und ihn küsst.
Das gefällt mir echt gut. Auch Frauen können Helden sein! Warum soll sie immer gerettet werden? Immerhin waren die Dinos ja auch alle weiblich.

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